Garmin Outdoor GPS

Speicher und Funktionen

Interner Speicher: 16000 MB | MicroSD Slot

Betriebsdauer: max. 18 h (Herstellerangabe) | ca. 7 - 9 h (realistischer Wert, variiert nach Nutzungsintensität/Beleuchtung)
Akku wechselbar | Akkus im Gerät laden
Von Werk aus ist ein wechselbarer Lithium-Ionen-Akkupack (3100 mAh) im Lieferumfang enthalten. Dieses ist mit dem Deckel an der Hinterseite fest verbunden und per microUSB im Gerät (aber leider nicht extern) ladbar. Für den 700 (bzw. nicht für den 700i/750i) wird ein Batteriepack angeboten, somit ist ein Betrieb mit 3 AA-Batterien/Akkus möglich. Insgesamt war dies alles bei den Vorgänger Montanas von Werk aus praktikabler gelöst. Mit einem voll geladenen Akku kommst du normalerweise problemlos über den Tag (gut 10 h aktiver Betrieb sollte drin sein), achte aber darauf, dass die Display-Beleuchtung viel Strom frisst. Der Expeditionsmodus (bis zu 330 Stunden) ist eher eine Notlösung, d.h. nicht für den Navi-Normalbetrieb gedacht.

Elektronischer Kompass
Barometrischer Höhenmesser
Kamera
Benutzerprofile
Herz- und Trittfrequenzmessung (mit Sensor koppelbar):

Wegpunkte: 10000 | Routen: 250
Tracks: 250 [Punkte pro Track: 20000, Punkte aktive Trackaufzeichnung: 20000]

GPX direkt aufs Gerät kopierbar
Drahtlose Datenübertragung
Explore App (GPX per Bluetooth)
Komoot App (Connect IQ)

automatisches Routing
papierlos Geocaching

Eignung und Bewertung

Bedienbarkeit/Handling
Menüführung

Display Größe
Ablesbarkeit
Das transflektive 5-Zoll-Touchscreen-Display (6,48 x 10,8 cm, 480 x 800 Pixel) stellt für mich zweifellos das Highlight und Alleinstellungsmerkmal der M700 Serie dar. Die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung ist hervorragend, oft ist keine oder nur minimale Beleuchtung erforderlich. Der Touchscreen kann auch problemlos bei Regen bedient werden, und die optimierte Menüführung mit der Leiste am unteren Rand sowie die moderne, touch-optimierte Benutzeroberfläche runden den positiven Gesamteindruck ab. Das Foto stammt aus einer Outdoor-Navi-Schulung: Für Leute mit großen Händen durchaus ein handliches Gerät;-) die von Werk aus angebrachte Schutzfolie unbedingt mit einer Panzerglasfolie ersetzen.

GPS-Empfang/Genauigkeit
An der Genauigkeit und Geschwindigkeit des GPS-Empfangs (NAVSTAR GPS, GLONASS, Galileo) gibt es bei der Montana 700 Serie wenig auszusetzen. Ein Multi-Frequenz-System ist jedoch nicht integriert, und die InReach-Modelle kommen ohne GLONASS aus. Stattdessen verfügen sie über eine kombinierte GPS- und Iridium-Helix-Antenne.

Handlichkeit (Größe/Form/Gewicht):
Outdoor-Tauglichkeit (Robustheit)
Verarbeitung

Funktionen/Zubehör
Für DEN Garmin Allrounder schlechthin werden unterschiedliche Halterungen fürs Fahrrad, Motorrad, KFZ oder fürs Boot angeboten. Im Lieferumfang ist keine Halterung enthalten und die Standard Batteriefach-Schienenhalterung von Garmin ist nicht kompatibel. Der Montana 700 ist übrigens mit einem Bluetooth Lautsprecher (z.B. im smarten Helm) koppelbar, somit ist in Kombination mit der CityNavigator Karte eine Sprachansage möglich.

Eignung:
Wandern
Expeditionen
Geocaching
Tourenrad
Mountainbike
Rennrad
Fitness/Training
Hier ist meine subjektive und persönliche Einschätzung zur Eignung des Geräts.
Fahrrad: Der Montana ist aufgrund seines Gewichts nicht die beste Wahl für Rennräder oder sportliche Mountainbikes. Allerdings sitzt das große Navigationsgerät in der speziellen Radhalterung sehr fest, wodurch es sich gut für holprige Wald- und Wiesenwege mit einem Trekkingrad eignet. Tourenradler, die das große und hervorragend ablesbare Display schätzen, sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Streckennavigation, insbesondere die Neuberechnung beim Verlassen des geplanten Wegs, nicht wirklich zuverlässig funktioniert. Für alle, die Komoot-Radtouren vom gekoppelten Smartphone ans Gerät senden möchten, eine echte Schwäche. Durch den wechselbaren Akku hat die Montana Serie einen Vorteil gegenüber den Edge-Radnavis, was bei Rad-Fernreisen bzw. längeren Touren ein Plus sein kann.
Wandern: Die Bedienung des M700 als Handgerät erfordert normalerweise beide Hände, außerdem ist oft eine zusätzliche Gürteltasche zum Tragen notwendig. Aufgrund des Displays bietet das Gerät jedoch ein echtes "Kartenfeeling", was die Orientierung und die Planung von Wanderungen erleichtert. Für Gebirgseinsätze, insbesondere beim Bergsport, eignen sich hingegen die GPSmap-Tastengeräte oder Fenix Sportuhren besser.
Offroad/Onroad im Geländewagen: Aus meiner Sicht gibt es keinen überzeugenden Grund, den Montana einem robusten Android-Tablet mit der Locus Map-App vorzuziehen. Die Vorteile des Offline-Routings mit BRouter, die Zugriffsmöglichkeit auf verschiedene Kartentypen, die Verwaltung der Touren und Waypoints sowie die Rechenleistung sprechen eindeutig für Android.
Am Motorradlenker: Hier zeigt sich eine ganz andere Situation, da die Stärken des Montana, wie die Wasserdichtigkeit gemäß IPX7 oder dem MIL-STD-810-Militärstandard (Schutz vor Temperatur, Schock, Wasser und Vibration) sowie die gute Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung, voll zur Geltung kommen.

Kartenmaterial

Vorinstallierte Detail-Karten [TopoActive Europa, City Navigator (nur i)]
Satelliten-/Rasterkarten tauglich

Die Montana 700 Serie wird mit der vorinstallierten TopoActive Europa-Karte geliefert, kostenlose Updates über Garmin Express sind möglich. Diese Karte bietet solide Abdeckung, ist jedoch weniger detailreich im Vergleich zu einer OSM-Freizeitkarte. Es ist seltsam, dass die CityNavigator-Karte für Straßennavigation nur bei den Inreach-Modellen vorinstalliert wurde. Die Adress-Eingabe auf dem Gerät kann man nur als veraltet und umständlich bezeichnen, das gleiche gilt für den Routenplaner. Dann haben wir noch das leidige Thema Rasterkarten bzw. Satellitenbilder: über den Garmin-Service “BirdsEye Direct” lassen sich Ausschnitte von Luftaufnahmen per WLAN auf den Gerätespeicher oder die MicroSD laden. Allerdings, genau wie bei den KMZ/JNX-Rasterkarten Overlays, nur in Ausschnitten. Ansonsten findet man natürlich im Netz weltweit freies OpenStreetMap Kartenmaterial für sämtliche Aktivitäten.

Modelle der Serie

700, 700i, 750i

Fazit

Gesamtbewertung
7/10

Der Montana muss sich (nicht nur aufgrund seiner Touchscreen-Bedienung und Bildschirmgröße) mit Android-Smartphones und Tablets messen. Garmin überzeugt mit seiner Hardware, während es bei der Software sowie bei Rasterkarten und der Routenplanung und -berechnung Defizite gibt. Insbesondere im Geländewagen sehe ich keinen Grund, den Garmin einem robusten Tablet oder sogar einem iPad mit einer Planungs- und Navigations-App wie Locus Map oder Gaia GPS vorzuziehen. Am Lenker eines Fahrrads oder Motorrads sieht die Sache etwas anders aus, da die typischen Stärken von Garmin, wie Ablesbarkeit, Robustheit, Wasserdichtigkeit und Akkulaufzeit/Wechsel, hier voll zur Geltung kommen.